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Datum
22.12.2021

Schneedruck und Dachlawinen: So versichern Sie sich im Winter

Das Winteridyll durch reichlich Schnee kann trügen: Die Gefahr von Schneedruck-Schäden an Häusern steigt ebenso wie das Risiko einer Dachlawine. Erfahren Sie, wie Sie vorbeugen können und welche Versicherung Sie im Fall der Fälle finanziell absichert.

Schneedruck und Dachlawinen: So versichern Sie sich im Winter
(GettyImages/skhoward)

Das Wichtigste in Kürze

  • Durch reichlich Schnee auf Dächern steigt die Gefahr für Schäden durch Schneedruck.
  • Besonders riskant ist die Situation für Flachdächer, da der Schnee dort nicht von selbst abrutschen kann.
  • Elementarschadenversicherungen sichern gegen Schneedruck-Schäden ab.
  • Dieser Zusatz zur Wohngebäudeversicherung ist auch bei anderen Extremwettersituationen sinnvoll.
  • Werden Passanten verletzt, greift die Haftpflichtversicherung; Ausnahme: vermietete Gebäude.
  • Um Schäden vorzubeugen, empfiehlt sich die (mitunter professionelle) rechtzeitige Reinigung der Dächer von Schnee.
  • Auch Schneefanggitter und ähnliche Produkte können – gerade in schneereichen Regionen – sinnvoll sein.

Gefahr von Schneedruck besonders hoch für Flachdächer

Hinter dem Begriff "Schneedruck" verbirgt sich der Druck, den Schnee auf unter ihm liegende Gegenstände und Objekte erzeugt. Gerade auf Dächern kann Schnee im wahrsten Sinne des Wortes stark ins Gewicht fallen. Je nach Schneemasse besteht das Risiko von Rissen und Verformungen, im schlimmsten Fall sogar der Einsturzgefahr des Daches. Auch Dachlawinen, die vorbeigehende Menschen treffen, sind durch zuviel Schnee auf Hausdächern eine Gefahr.

Während Dachlawinen vor allem Häuser mit steilen Dächern betreffen, ist der Schneedruck insbesondere für Gebäude mit Flachdach ein Problem. Denn hier kann der Schnee nicht von selbst abrutschen, um die bestehende Gewichtslast zu verringern.

Schnee kann unterschiedlich viel wiegen

Schnee ist nicht gleich Schnee – so unterscheidet sich zum Beispiel Pulverschnee von Neuschnee und Altschnee. Das höchste Gewicht hat in der Regel Altschnee, der etwa zehnfach so schwer wie Neuschnee ist. Noch stärker wird das Gewicht durch Nässe, z.B. durch auf den Schnee treffenden Regen, der ihn weiter verfestigt. Pulverschnee ist hingegen weniger ein Problem für den Schneedruck auf Dächern.

Elementarschadenversicherung und Haftpflichtversicherung wichtig bei Schneedruck und Lawinen

Um sich gegen finanzielle Schäden durch Schneedruck abzusichern, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher eine Elementarschadenversicherung abschließen. Diese wird von vielen Wohngebäudeversicherungen meist ohnehin zusätzlich gegen Mehrbetrag angeboten. Entstehen Verformungen, Spalte und Risse an Dächern, weil der Schneedruck zu hoch ist, greift die Versicherung ebenso wie bei komplett eingestürzten Hausdächern. Und: Auch in anderen Witterungslagen mit ihren Gefahren, zum Beispiel Sturm oder Starkregen, bietet die Elementarschadenversicherung finanzielle Sicherheit.

Anders sieht es bei Schäden aus, die durch Dachlawinen an Personen entstehen. Hier greift in der Regel die private Haftpflichtversicherung der Hausbesitzerin oder des Hausbesitzers. Ist das Gebäude vermietet, muss für die Kostenübernahme bei Schäden im Vorfeld eine separate Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht abgeschlossen werden.

Vorbeugen als bester Schutz bei Schnee auf dem Dach

Aber bevor es überhaupt zu Schäden durch Schneedruck und Dachlawinen kommt, sollten Sie regelmäßig die Schneelast des Daches überprüfen und es von Schnee befreien. Am besten fegen Sie den Schnee sicher von einer Leiter oder einem Dachfenster aus. Vermeiden Sie es möglichst, das Dach direkt zu betreten, um Unfälle zu vermeiden. Alternativ helfen die örtliche Feuerwehr oder das THW aus.

In schneereichen Regionen empfiehlt es sich, Dachlawinen durch Vorrichtungen wie Schneefanggitter und -balken zu vermeiden. Zusätzlich kann ein Warnschild hilfreich sein, um vorbeigehenden Passanten über die Gefahr von Lawinen vom Dach aufmerksam zu machen.

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